Grummel Griesgram hat wieder zugeschlagen.
Und Frau Bernsau ärgert sich. Und – ist verunsichert.
Was war passiert?
Vor ein paar Tagen habe ich einen Beitrag über mein Herzensthema „Introversion“ gepostet. Mit großem Erfolg, ich konnte eine Menge Menschen mit diesem Thema erreichen. Den ganzen Tag freute ich mich über superviele Likes, wertschätzende Kommentare, über neue Kontaktanfragen und tolle erste Gespräche via Messenger.
Ich fühlte mich sehr bestätigt, dass ich mit meinem Thema richtig liege. Dass es nicht nur mich interessiert, sondern auch andere.
Und dann kommt ein Troll.
Ein Kommentar, der meine Aussagen runtermacht. Zu wenig fachlich präzise. Und nur darauf abzielend, dass ich als Coach meine Dienstleistung verkaufen will.
Und schon werfe ich innerlich den Rechtfertigungsmodus an. Dass LinkedIn nicht Academia ist. Dass ich hier keinen Fachbeitrag, sondern einen Social Media-Post verfasst habe. Und dass diese Person ja auch gar nicht Zielgruppe ist.
Fange an mich zu ärgern. Am meisten über mich selbst, dass ich mich so über diesen einzelnen Kommentar ärgere. Weil er mich so verunsichert, ob ich nicht vielleicht doch falsch liege.
Es gibt einen Fachausdruck dafür, wie es mir dann geht. Das „Imposter“-Syndrom, auch als Hochstapler-Syndrom bekannt. Dann schrumpft mein Selbstwert auf Erbsengröße. Wie kann ich es wagen, über dieses Thema zu schreiben? Wer bin ich schon? Was weiß ich schon darüber – da gibt es so viele Experten, die viel mehr wissen. Und: verflixt, nun bin ich damit aufgeflogen und als Hochstapler entlarvt.
Und am meisten ärgert mich dann, dass ich mich über mich selbst ärgere. Ein Teufelskreis.
Dabei weiß ich doch, dass es überall den einen Wise guy gibt. Der aus Prinzip widerspricht. Der Spaß daran hat, andere nieder zu machen.
Damit wir uns richtig verstehen: Ich bin großer Fan von konstruktivem Feedback. Natürlich bin ich vor Denkfehlern und falschen Schlüssen nicht gefeit. Einige Post sollen sogar provozieren, um in den Austausch zu gehen. Und natürlich lerne ich immer gerne dazu.
Und doch fühlte ich mich angegriffen, verunsichert.
Da muss ich mir wohl noch ein dickeres Fell zulegen. Um mich nicht so schnell ins Bockshorn jagen lassen. Denn das Thema ist mir wichtig. Und ich will weiter darüber schreiben.
Wie geht ihr mit den Trollen und Hatern dieser Welt um?