Es gibt Tage, da möchte ich die Brocken hinschmeißen.
Vielleicht kennst du auch solche Tage.
Wenn wieder alle Termine abgesagt werden. Wenn man im Verkaufsgespräch nicht punkten konnte – oder danach geghosted wurde. Und wenn dann noch ein Beitrag mikroskopisch kleine Reichweiten bekommt. Wenn man das Gefühl hat, das bringt doch alles nichts. Das will keiner haben. Das ist nicht gut genug. Ich bin nicht gut genug.
Und wenn man dann den Plan B wälzt. Soll ich doch ein ganz anderes Angebot aufsetzen? Bin ich zu teuer? Nicht attraktiv genug? Nicht kompetent genug. Sollte ich noch eine Ausbildung draufsetzen, brauche ich noch ein Zertifikat?
Und wenn man sich fragt, ob man die richtige Zielgruppe gewählt hat – und falls ja, warum man sie nicht erreichen kann. Worum sie uns noch nicht längst die Bude einrennen. Und vor allem: Wie kann es sein, dass alle anderen so viel erfolgreicher sind – zumindest scheint das auf ihren Social Media-Posts immer so zu sein.
Oder wenn man darüber nachdenkt, ob man die Selbständigkeit nicht doch besser aufgeben soll. Vom Umsatzziel weit entfernt – vielleicht bin ich doch nicht dafür geschaffen.
Vielleicht möchtest du an dieser Stelle dem nächsten Shiny Object hinterherlaufen. Ein Angebot wählen, das sich leichter verkaufen lässt. Einen Copywriting-Kurs bei einem Business-Guru buchen. Oder ein zentrales Softskill trainieren. Storytelling vielleicht. Oder wie man Reels erstellt – um das Marketing voranzutreiben.
I feel you.
Ich habe das auch alles erlebt. Aber in den meisten Fällen ist es nur eine Durststrecke. Dein Angebot ist gar nicht schlecht. Und du schon mal gar nicht. Du bist kompetent. Sympathisch. Und leistest großartige Arbeit für deine Kunden. Aber es fehlt noch irgendwo an einer kleinen Stelle. Ein kleines Schräubchen braucht noch etwas Feinjustierung.
Das selbstständige Business stelle ich mir immer wie so ein altes ein Eichenfass vor. Mit Wasser (oder alternativ auch mit Wein oder Bier :-)) gefüllt. Und mit unterschiedlich hohen Planken. Diese Planken stehen für die Grundelemente in deinem Business: Deine Positionierung. Das Angebot, das man nicht ablehnen kann, deine Kompetenz, dein Mindset, deine Marketing- und Sales-Aktivitäten. Und diese Planken sind unterschiedlich hoch. Wo läuft jetzt das Wasser heraus? Richtig, an der niedrigsten Stelle.
Welcher deiner Planken ist dein Engpass? Woran solltest du arbeiten? Was darfst du weiterentwickeln? Wenn dein Angebot der Engpass ist, nutzt es nichts, wenn du an deinen Marketing-Skills schraubst. Wenn deine Verkaufsaktivitäten der Engpass sind, nutzt es (aktuell) wenig, wenn du weitere fachliche Kurse besuchst, um deine Kompetenz zu verbessern. Dann gilt es vielmehr, den jeweils akuten Engpass zu beheben.
Alles andere macht nur Schleifchen ans Business – während gleichzeitig das Fass immer mehr Wasser verliert.
Bevor du also die Brocken hinschmeißt – schau dir genau an, wo dein Engpass ist. Ich bin mir sicher, du musst nicht alles in Frage stellen, nicht alles komplett über den Haufen werden. Es reicht, an ein paar Stellschrauben zu drehen, um dein Business wieder ans Laufen zu kriegen.
Finde deinen Engpass und fokussiere dich darauf.